Charaktäre des Glaubens


 

 

 

Man kann die real existierenden Religionen schon auch als Personen ansehen, die einen bestimmten, zeichenbaren Charakter haben. Die man also, wie eine Person ANALYSIEREN kann. In dem man das Gesunde sehen kann genauso wie das ohne Zweifel vorhandene Ungesunde. Davon können wir und also auch die Religion, die wir benutzen, erst frei werden, wenn wir das, was einen Charakter im Kern ausmacht, hinter uns lassen -

das Begehren. Das WOLLEN. Einen Charakter macht aus, was er eben WILL. Das, was zweifellos Ziel jeder ernst zu nehmenden Religion ist, ist GELASSENHEIT, in der Realität mehr oder weniger konsequent ausgeführt. Wird man selbst konsequent, kann man als letztes Ziel nur die ABSOLUTE Gelassenheit ansteuern, die im dann zu der Zeit willkommenen Tode ihre Vollendung findet!

Sehen wir uns nun die 'Charaktäre' der Religionen an wird klar, dass ihre Stifter durchaus noch Potenzial zur Weiterentwicklung hatten, so also auch ihr Werk. Wenn man natürlich mit heilig und Tabu arbeitet, hat man keine Chance, sich dem zu nähern, dann werden sie für immer nur nachplappern, aber nicht nachEMPFINDEN.

'Wer will schon seine Feinde LIEBEN... wie soll denn das praktisch aussehen... ja, das hat Jesus zwar gesagt, aber, mal ehrlich...'

Zusätzlich zur menschlichen UNVOLLKOMMENHEIT der Religionsstifter (wo ihre VOLLKOMMENHEIT doch ihre Legitimation ist), kommt natürlich noch die ihrer GLÄUBIGEN. Aber die SOLLEN ja gar nicht den Level erreichen, den ihr Boss hatte (außer im Buddhismus vielleicht), sie sollen machen, was man ihnen sagt und ansonsten RUHIG SEIN, damit die Erwachsenen arbeiten können...

Ohne ein ANZWEIFELN aber, KANN keine Entwicklung stattfinden. Natürlich WILL kaum einer diese Entwicklung in den Religionen, aber die, die es wollen, heiße ich willkommen im Club!! Wer sie nicht will, bleibt selbst ebenfalls stehen in seiner Entwicklung. Denn sie sind nicht, NICHT, perfekt! Neinneinnein... Wer das im Ernst behauptet, stellt sich selbst blind und schaltet seinen ohne Zweifel vorhandenen Sinn für Logik einfach AB!

Um sich und zum Beispiel die Religionen zu entwickeln, muss erst die Analyse eines Status Quo stattfinden. Nur mal so, übern Daumen... ;-)

 

 

 

 

zum Naturgott

 

 

Er ist natürlich entstanden bei Naturvölkern und aus - der Natur. Da ist alles beseelt, was im Einzugsgebiet dieses Volkes IST. Da ist der Jaguargott, der Gott des Waldes und der Seen, der Steingott, etc. Wie RICHTIG diese Sicht sein könnte, obwohl wir dieser Form von Religion sicher als aufgeklärte Menschen ;-) am WENIGSTEN Wahrheitsgehalt beimessen werden, wird weiter vorn behandelt, irgendwo im Neoformismus, Stichwort 'Anwesenheitsraum'. Nämlich dann, wenn alle diese Gottheiten zur Manifestation einer einzigen Spiritualität werden. Daraus ist wohl die Vielgötterei der Römer und Griechen entstanden, auf einer anderen intellektuellen Ebene. 

Aus dieser rührend menschlichen Projektion wurden immer wenigere, immer mächtigere Götter bis zu den Monotheistischen Religionen.

Ein ähnlicher Quantensprung liegt vor uns, wenn nämlich die ebenso rührend menschlichen Gotts, (strafen, vernichten, böse sein, neidisch sein, parteiisch sein etc., etc., etc.) DURCH die Logik WIRKLICH zu EINEM werden! Dies ist aber absolut UNMÖGLICH, wenn man die real existierenden Religionen dazu nutzen wollte.

Nie würden alle zu einer konvertieren. Nie!

Außerdem MUSS dazu von den real existierenden Religionen unabdingbar das Lokal- und Zeitkolorit, sozusagen das Folkloristische Element der Religionen, ABGESCHLAGEN werden. Sie muss NEUTRAL werden, so dass ALLE dazu überhaupt Zugang haben KÖNNEN!

Es kann und darf nur noch um INFORMATION gehen und nicht um Helden und Geschichten. Es kann nur um Logik gehen.

 

 

zum Einschüchterer

 

 

Dieser malt grauenvolle Götter, die Strafen und Fluchen und BEStrafen, mit 7 Armen und blauer Haut und Gesichtsfratzen mit Hörnern und Stoßzähnen. Drohungen bei Fehlverhalten und Sündereien scheinen etwas übertrieben und weit hergeholt. Diese Gottheiten hat spätestens seit kurz nach ihrer zu Papier Bringung keiner mehr gesehen, es sein denn in Fieberträumen, oder psychotischen Anfällen. Diese Art von Religion will  den 'Gläubigen' oder sollen wir sagen: den 'Fürchtenden' zu seinem Glück zwingen - durch Drohung und Einschüchterung.

'Tue, was ICH dir sage oder leide Qualen, UNENDLICHE Qualen...'

Es mag sein, dass die Vorschläge, die diese 'Götter' noch in petto haben, durchaus in der Lage wären, einen Fürchtenden auf eine höhere innere Ebene zu verbringen, ABER mit Drohung und Zwang wird VERHINDERT, dass der Fürchtende diese Gedanken NEUTRAL überprüfen kann. Diese Art der Religionsführung ist Faschismus.

Das dürfte auch jedem klar sein, nur aus der Historie heraus ist es schwer, dies zu formulieren, da erstens ja vielleicht doch was dran ist an den Drohungen und zweitens gesellschaftlicher Ausschluss droht! Da wird dann doch lieber die eine oder andere Kröte geschluckt, als das in Kauf zu nehmen.

 

 

zum Krieger

 

 

Dieser überwindet alle Hindernisse und 'Feinde' (sollst du die nicht lieben?) nicht nur zur Not, mit Gewalt. Wie alle unsere 'Helden'. Sie metzeln und morden. Strafen dauernd mit dem Tode.

'Tod demunddem...Tod denenunddenen...'

Andauernd. Wie öde ist das? Wie borniert? Wie arrogant?

Welche Religionen und Fürchtenden sich diesen Schuh auch anziehen müssen, ist dort die SCHAM erstaunlicherweise das Hauptmotiv. Eine Gesellschaft, die keine Fehler verzeiht, für die schon eine andere AUSLEGUNG einer Textpassage todeswürdig sein kann, kann nur Menschen hervorbringen, die eine fast genetische Angst vor Fehlern, gerade in Religiöser hinsicht, haben. So werden vermeintlich und akzeptiert 'Wissende und Weise' der entsprechenden Gottesfurcht zu Rate gezogen, mit oft genug fatalen Folgen. Diese Anweisungen werden bis zum Tode ausgeführt, denn täte man es nicht, wäre das selbst todeswürdig... das beißt sich irgendwie. Entwicklung unmöglich, nur wiedergekäue. Und wird nur ein Schatten auf den Menschen geworfen, auf dem steht:

'FALSCH...'

ist

SCHAM die Folge.

Brenne Scham, die nur durch Ehrwiederherstellung durch Gewalt gelindert wrden kann. Ich weiß nicht, ob das zum Fernziel einer grundsätzlichen Gelassenheit wirklich beitragen kann.

 

 

 

zum Psychotiker

 

 

Dieser hält sich tatsächlich für Sohn/Sprachrohr/oder Selbst für Gott.

Höchstselbst.

Ich sehe zwei Möglichkeiten.

Entweder haben das andere aus jenen Menschen GEMACHT, aus Machtpolitischen, Autoritäts-, und Legitimationsgründen. ODER die Religionsstifter haben das wirklich geglaubt, DANN ist Psychose im Spiel. Leider ist das so einfach. Was ist heute, wenn einer DAS von sich behaupten würde? Klapse! Jedenfalls in der westlichen Zivilisation. Auf dem Land kann schon mal was magisches auftauchen, wat?

Aber wirklich - es ist nicht zu glauben! Neinnein!

Ich habe in Psychiatrien MINDESTENS zwei Erlöser getroffen. Was auch immer sie waren, sie waren Menschen wie du und ich. ;-)

Das bedeutet aber nicht, dass die Gedanken, die sie haben 'falsch', oder 'psychotisch' sein müssen, wie gesagt, was wäre an einer Gesellschaft mit mehr Menschen von der menschlichen Qualität von z.B. Jesus falsch? Es bedeutet nur, dass das ein weiterer Mosaikstein auf dem Weg zu einem 'umfassenden Gott', zu einer universellen Spiritualität, sozusagen. Eine, die menschliches Begehren nicht mehr auf der Agenda hat, sondern den Weg zur Gelassenheit.

Unbedingte, universelle Gelassenheit.

Auf dem Weg dahin werden sie sich ganz persönlich etwas 'göttlichem' ohne Zweifel auch ab und zu näher fühlen, als 'gesund' ist...

 

 

 

 

zum Wiederholer

 

 

Er glaubt, dass es schon irgendwann was werden wird. Wenn nicht in diesem Leben, dann im 'Paradies'. Oder in einer nicht näher bekannt gegebenen Zahl von weiteren Leben. Das entspannt und nimmt den Druck raus, was? Das bedeutet, dass man es nicht unbedingt JETZT schaffen muss, sich selbst zu klären, oder sich bewusst zu werden, weil man das einfach verschieben kann. 

Später, Schatz, später.

Jaja, ich finde mich schon, aber nicht jetzt.

Da kommrt ja noch das Paradies.

Falls Sie Buddhist sind, können sie noch entspannter sein, sie können es so oft probieren, bis es klappt. Da werden sie zwar als Nebelkrähe oder Regenwurm Zeit verbringen, aber was kann ein Regenwurm schon falsch machen, karmamäßig? Dann eben so oft als Mensch, bis dieser sich bequemt, sich zu erleuchten. Sich bewusst zu werden und  Gelassenheit zu lernen. An sich endlich heran zu lassen!

Vorher wird die Eitelkeit und Borniertheit kultiviert, '...ich muss das nicht JETZT machen, verdammt! Ich hab doch Zeit, soviel, wie ich Bock habe! Es muss nicht JETZT sein!...'

 

Schöner Trick.

 

Verschieben wir es einfach auf den St. Nimmerleinstag. Da kommen sicher noch Leben oder Paradiese, das würde ja WEH tun, wenn ich an mir arbeiten müsste, das kann nun niemand von mir im Ernst erwarten.

Praktisch, seehr praktisch...