Neutralität


 

 

Jeder ist parteiisch. Jeder hat Vorlieben, was Menschen angeht, Parteien, Fussballvereine, jeder hat Abneigungen, was Menschen, Parteien und z.B. Hautfarben angeht, Religionen, etc.  

Das ist ALT. 

Das ist geboren aus dem Hineingeborenwerden in bestimmte Gruppen, zuerst FAMILIE, dann Freunde, dann Sportvereine, Parteien, Religionen. Und es ist dem einzelnen so gut wie nicht mehr möglich, zu abstrahieren. Gedankenspiele zu machen. 

'Was wäre, wenn ich in einem Islamischen Land geboren wäre? Wäre dann ICH des Teufels? Oder wären DANN z.B. Christen die Ungläubigen?'

Ein Freikirchler meinte zu mir: 

'Nein, nein, so darf man da nicht rangehen...' 

Mit Verlaub: So MUSS man da rangehen, um eine NEUTRALITÄT zu erreichen, um eine Objektivität zu erreichen! Ich weiß, die meisten WOLLEN das gar nicht. Aber aus zweifelhaften, gefühlsbeeinflussten Gründen. (Ego.)

Ich sag mal: Pokerismus. 

Jemand wird in einer Gruppe erzogen, nimmt als Kind ALLES an und auf, was man ihm beibringt, ob man sich dessen bewusst ist oder nicht. Auch und gerade die Unbewusstheiten, Ungereimtheiten, Widersprüche, Vorurteile, werden gelehrt und vererbt. Alles Ungelöste der Eltern wird auf die Kinder Übertragen! 

Wie beim Poker ist emotional also schon viel auf dieses 'Blatt' gesetzt worden, was für viele den scheinbaren totalen Ruin bedeuten würde, wenn sich dieses 'Blatt' als falsch oder fragwürdig erweisen würde... 

Wenn man in die Phase der Pubertät kommt und NICHT beigebracht bekommen hat, verletzbar, offen, logisch und exakt zu sein, dann ist es kaum möglich, sich über Gelerntes zu erheben. 

Stellen sie sich ein außerirdisches Raumschiff vor, dass die Erde (aus sicherer Entfernung, wegen der Abschussgefahr) beobachtet. Eine Handvoll 'Weltreligionen' beanspruchen die absolute 'WAHRHEIT' für sich, sprechen sich gegenseitig Respekt aus, glauben aber ALLE:

 

'ICH HABE RECHT...!'

 

In Kriegen haben lange genug alle Kriegsparteien gerufen: 

'GOTT MIT UNS...!' 

 

Eine kleine Abstraktion, ein sich über dies Gedöns Erheben, bringt das völlig Quarkhafte dieser Situation hervor.

 

WER hat RECHT?? 

Mit WEM ist denn nun 'Gott'?' 

 

Sie werden nicht zu sich selbst finden, wenn sie nicht 'neutral' werden. Sie werden erkennen (müssen), dass KEIN heiliges Buch, ob es ihres oder das der 'anderen' ist, GANZ richtig ist und keines GANZ falsch.

Wenn man aufhörte, nur das FALSCHE im Gegenüber zu suchen, sondern stattdessen versucht, das RICHTIGE und SCHÖNE zu sehen, das das 'Falsche' immer um ein Vielfaches überwiegt, um wie vieles besser wäre die Welt dann...

 

'Blah, blah, warum soll ICH denn... DER macht ja AUCH nicht...blah, blah...'

 

OK.

 

Da sind 10 Leute in einem Raum (für länger ;-)  ). Alle sind stinkig und sagen:  

'...Warum soll ICH denn offen sein, die anderen sind es ja auch nicht...warum soll ICH gut sein...warum soll ICH zuhören...das tun die anderen ja auch nicht...'

Und jetzt stellen sie sich vor, NUR EINER springt über seinen Schatten. Ist auf einmal offen, gut zu den anderen, hört sich mit ehrlichem Interesse den Standpunkt der anderen an. Was passiert mit dem System: 'Alle sind stinkig'?

So ungefähr ist das Christentum entstanden. Auf einmal HABEN die anderen einen Grund, zuzuhören, gut zu sein, offen zu sein, denn es wird ihnen ENTGEGENGEBRACHT! Wie kann man denn aus diesem System etwas ERWARTEN, wenn man nicht EINGEZAHLT hat? Wie?

Und wie sehr ändert sich das ganze System, wenn nur EINER einzahlt...

 

Was man gibt, kommt wieder.

 

Seien sie neutral, erheben sie sich über gelernte Gruppen aller Art. Anders werden sie sich selbst nicht REALISTISCH in das Universum einordnen können.