Der Neoformismus


 

 

 

Wir brauchen eine neue Form des Glaubens, der Spiritualität,  um endlich alle und alles miteinbeziehen zu können.

Jede Religion hat den Anspruch, die 'wahre' zu sein, die anderen lägen alle falsch und sind eben doof. Trotz allen Dialoges ist diese Haltung Tatsache und wichtig für die Selbstdefinition und Berechtigung der einzelnen Religion. Wäre eine andere Religion glaubenswert, wäre die eigene austauschbar und damit sofort am Ende. So MUSS also jeder weiter vom anderen denken, und sei es nur im Geheimen:

'Du bist der Ungläubige!' und der andere sagt dasselbe.

'Nein, DU bist der Ungläubige!' und immer so weiter.

Niemals werden alle Gläubigen und Atheisten zu einer bestehenden Religion konvertieren, niemand wird sich aus dem Anspruch heraus, die Wahrheit zu besitzen, darauf einlassen, zu einer anderen Religion zu konvertieren. Und wenn nur in Einzelfällen und mit Aussicht auf eine Art Niemandsland.

Ein auf aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnissen basierendes, 'zeitgemäßes' Angebot könnte das ändern! Ein Angebot ohne Blitz und Donner, ohne Wundertaten und Heldenverehrung, ohne Unterwerfung, Teufel und jenseitigen Paradiesen! Ein Glaube, der alle wissenschaftlichen Disziplinen als Basis hat, der sie unter seinem Banner zusammenschart!

Wenn man jetzt einen Schlussstrich zieht, wie bei dem Beginn der Selbstfindung, und überlegt:

'Was ist überhaupt da, was KANN ich überhaupt glauben?'

Wenn man dann noch ehrlich sein kann, dann wird immer so etwas wie der Neoformismus herauskommen! Keine Religion, aber eine Form zu Glauben, eine Lebenseinstellung, die durch ihre Definition alle und alles miteinbezieht, die keine Feinde und überall Ungläubige sieht, sondern nur Menschen, die tun, was sie nur können, um über die Runden zu kommen, die versuchen glücklich zu werden.

Hier kommt dann der Neoformismus und sagt:

'Es muss nicht so bleiben, wie es ist! Der Krieg kann ein Ende haben! Der einzelne Mensch – jeder – hat das Potential, sich zu ent-wickeln, menschzuwerden, und wenn es nur halbwegs geschafft ist, wird sich der Mensch fragen, wie er ohne das überhaupt leben konnte!'

Nach oben aus dem Labyrinth.

Der Weg der Selbstfindung ist, wenn man davor steht, scheinbar unmöglich, wie soll das denn  gehen, wie soll ich das schaffen? Aber wenn man den Weg gehen mag, der hier beschrieben ist, und man irgendwann sagen kann, 'Ja, ich verstehe es!', dann scheint es fast lächerlich einfach gewesen zu sein!

Wie gesagt, ist es für viele mehr als eine Lebensaufgabe, sie sind so versteinert, dass sie nur mit verschlossenen Augen und Ohren und Mündern durchs Leben gehen, sich schleppen, leiden, aber sich nicht verändern können.

Eine Tragödie!

Der Neoformismus mit der vornehmsten Aufgabe, den einzelnen Menschen zu sich selbst zu führen, bietet eben diesen Ausweg. Den Weg zu sich selbst und dadurch den Weg zu einer auf den Wissenschaften basierenden Spiritualität zu finden. Niemanden auszugrenzen, egal, was er glaubt, egal, wer er ist, wo er herkommt.

Die Freiheit im Geiste des Einzelnen zu gewährleisten durch die Aufforderung geradezu, ALLES zu durchdenken, ALLES infrage zu stellen und sich nur einem Gebot zu unterwerfen, nein, es freudig und überzeugt anzunehmen und zu leben, das eine Gebot, das in zwei Teilen da ist, wie die berühmten zwei Seiten einer Münze. Die eine Seite formulierte Kant (die Kurzversion), die andere Jesus...

'Was du nicht willst, was man dir tu, das füg auch keinem anderen zu.'

und:

'Wie du willst, dass andere dir tun, so tue erst den anderen.'

 

Den Impuls zu sagen:

'Wieso, das machen die anderen ja auch nicht...bäh...bäh', bitte ich zu unterdrücken. Vielleicht geben Sie den anderen auch keinen Grund dazu...