(Nur) eine Regel


 

 

 

Es gibt nur ein Gebot, das die ganze Menschlichkeit erschließt. Es ist nicht neu. Sie ist der Kern des Neoformismus,  der so, oder sehr ähnlich, der Erkenntnis des Individuums folgen wird. Es ist eine Essenz aus Kant und Jesus und vielen anderen:

 

 

Wie Du behandelt werden willst, so behandele Deine Mitwelt!

 

 

 

Daraus erschließt sich alles.

 

 

Und für Kleingeister, die jetzt sagen: 'Aber wenn ich geschlagen werden will, darf ich auch schlagen?' möchte ich antworten, dass alles, was etwas negatives, gewalttätiges, aus dieser Formel machen möchte, schlicht als 'krank' zu definieren ist. 'Ich will geschlagen werden...ich will bestohlen werden...ich will vergewaltigt werden...' Der Versuch, diese Formel zu missbrauchen, wird immer in die Irre gehen und sich selbst mißbrauchen!

Es geht auch nicht darum, nur zu tun, was ANDERE wollen, sondern zu zeigen, wie ICH behandelt werden MÖCHTE. Ich möchte respektvoll behandelt werden, also erweise ich Respekt! Ich möchte wahrgenommen werden, also NEHME ich wahr! Ich möchte, dass man mir zuhört, also HÖRE ich zu! Aber eben nicht: 'Ich tu auf die Pommes von anderen immer Ketchup, weil ICH Ketchup will...' Ich möchte gefragt werden:

'Was möchtest du auf deine Pommes?'

Also frage ich: 'Was hättest du gern auf deinen Pommes...?'

 

 

Die Konsequenz:

 

 

Überwinde das programmgesteuerte Menschsein durch 'Menschwerdung'. Die Krieger in uns sind archaische Überbleibsel, die für uns keine Bedeutung mehr haben sollten. Beende den Krieg in Dir durch die Selbstfindung. Wiege das Leid mit Glück hundertfach auf.

Und lebe dann die angenehm kühle Leere. Die Überwindung der Gefühle, besser: sie hinter sich zu lassen, bedeutet nicht, sich ihnen nicht zu stellen, sondern im Gegenteil, sie völlig ausgekostet zu haben. Sie dann auf dem Weg zum Selbst selbst als hinderlich zu betrachten und sie als Konsequenz einfach gehen zu lassen.

 

Das Verständnis der eigenen Person führt zwangsläufig über eine beeindruckende Erkenntnis der Unendlichkeit des Seins, der Schöpfung. Wenn man so will, zur Akzeptanz eines sich dem Verstand und den Wissenschaften entziehenden Gottesbegriffes.

So sind wir Tropfen im unendlichen Ozean (zu Irdisch, zu klein gedacht), ein Atom im Universum (schon besser, aber wie viele Universen gibt es???), winzig, aber aber das Innere und der Geist unendlich, wir sind ES so nah, wir SIND ES, winzig, aber die Existenz wäre ärmer ohne jeden einzelnen. So, wie wir ohne das Gott arm sind, wir uns über unwichtiges Zeug definieren und nicht schlicht als Teil des Großen Heiligen Ganzen!

Dem sollte ein ganzheitlicher Glauben, ohne Furcht, Rechnung tragen. Ein Glauben, der ohne kindliche Wundertaten, ohne Blitz und Donner, als Zeichen eines (sehr beschränkten) Gottes auskommt, der nur für Kleingruppe A zuständig ist und alle anderen ausgrenzt - wenn sie nicht tun, was dieser zu menschliche Gott will.

Dies tut der Neoformismus, der durch seine Definition alles und jeden miteinbezieht. In die Gemeinschaft der Geschwister im Sein!

 

Die Gesamtheit der nackten, großartigen Existenz, des SEINS, alles was ist, besonders das, was wir nicht wissen, was wir nicht verstehen, das ist das Gott!

Mein Physiklehrer sagte, wenn man in bestimmte Tiefen vordringt, stößt man immer auf den Gottesbegriff. Damals glaubte ich Atheist zu sein und lachte ihn innerlich aus.

Heute glaube ich an das Ganze. Alle und alles Teil des großen Körpers und des Geistes. Wie die Zellen eines Körpers den Körper bilden!

 

Das Gott ist nicht übernatürlich – es ist das natürlichste, was es gibt.

Es ist die Natur der Dinge selbst.

 

 

Vor diesem Hintergrund ist es schwer, an traditionelle Gottesbilder zu glauben.

Vor diesem Hintergrund ist es schwer zu glauben, das z.B. Islamisten Recht haben und die Juden falsch liegen. Entweder haben alle Recht, was nicht geht, oder alle liegen bis zu einem gewissen Grad falsch, so weh das auch tut.

Vor diesem Hintergrund kann sich aus den Wurzeln der überkommenen Religionen der schon immer gegenwärtige Neoformismus erheben, kann dem Einzelnen das Leben erst erschließen, kann dem Einzelnen Frieden und Glück bringen. Darüber hinaus als Fernziel das Hinter-sich-lassen des Gefühls an sich, was einen völlig unverstellten Blick auf das eigene göttliche Selbst erst ermöglicht!

Vor diesem Hintergrund wird fragwürdig, wenn man sagt:

'Gefühle machen uns erst zum Menschen!'

Gefühle sind die Überbleibsel des Tieres, Gefühle, Automatismen, Programme... diese irgendwann loszulassen, macht uns zu Menschen, die nichts mehr vom Tier haben!

Vor diesem Hintergrund ist der Neoformismus vielleicht der Ausweg aus Kriegen und Krisen, nicht, weil er von oben aufgestülpt wird, sondern, weil er an der Basis wirkt, an der Wurzel, am Individuum, am einzelnen Menschen und am Sein selbst!

 

 

'Ich weiß, dass ich nichts weiß...!' sagte Sokrates

 

und mein Freund Björn fügte hinzu:

 

'...und selbst dessen bin ich mir nicht sicher!'

 

 Sich dieses immer bewusst zu halten, sich bewusst zu sein, dass alles nur Glauben ist, die Bereitschaft, jegliches 'Wissen' loszulassen, das ist

 

Freiheit.

 

Das ist

 

Frieden.