Offener Brief

Offener Brief an alle, die sich angesprochen fühlen.

 


Sehr geehrte Damen und Herren,

 


 

es ist keine Augenwischerei, wenn man folgendes behauptet:

 

Glauben heisst nicht, zu wissen.

 

Diese einfache Wahrheit zu leugnen, würde bedeuten sich von jeglicher Vernunft zu verabschieden. Dies muss sich jeder Gläubige, egal welcher Religion sagen lassen. Es gibt diverse Bücher, in denen etwas geschrieben steht und jeder Leser entscheidet: das glaube ich, oder das glaube ich nicht.

 

Er ENTSCHEIDET.

 

Sie haben sich dazu entschieden, ihr Buch so zu interpretieren, wie sie es tun. Sie sagen, sie interpretieren nicht. Das stimmt nicht, wenn Sie Vernunft anwenden mögen. Sie lesen. Sie verstehen. Jemand anderes versteht anders. Lesen bedeutet INTERPRETATION. Natürlich wurde Ihnen das ausgetrieben. Ihnen wurde beigebracht, dass die Interpretation Ihrer Lehrer oder Eltern die einzig richtige ist. Seit frühester Jugend. Das bedeutet, dass Sie 'nur' das Reproduzieren, was Sie gelernt haben. Wenn Sie woanders geboren wären, hätten Sie etwas anderes gelernt. Ihnen wurde verboten, zu reflektieren, oder zu abstrahieren. Fähigkeiten, die wohl nur der Mensch hat und die ihn zum Menschen machen. Sie nicht anzuwenden zu dürfen ist unmenschlich, weil man es natürlich immer tut. Und es zu verbieten ist Folter der Seele.

 

Wenn Sie das mit sich machen lassen, ist das Ihre Sache, vielleicht gab es auch für Sie keine andere Möglichkeit. Es ist sicher schwierig, wenn schon das Nachdenken über etwas ein todeswürdiges Verbrechen ist.

 

Es gibt keinerlei Wissen. Es gibt nur Glauben. Das bedeutet, dass nicht sicher ist, nichts. Nicht einmal der Glaube. Er gibt natürlich Sicherheit, wenn man nicht nachdenken muss, oder darf. Wenn man einfach macht, was da vermeintlich steht.

 

Fragen: Können Sie sicher sein, dass die Übersetzung, bzw. Abschrift Ihres Buches nicht verändert wurde? Nein. Es sei denn, sie haben Ihr Buch im Original gelesen, das nicht mehr existent ist. Wenn man von dem überhaupt sagen könnte, wer es geschrieben hat, ganz praktisch. Welches haben Sie sich ausgesucht? Welche Lehrer haben sich Sie ausgesucht? Wer hat Ihr aktuelles Buch eigentlich geschrieben, ganz praktisch? Alles schon verbotene Fragen. Verboten, verboten. Verdeckt durch unlogische Argumente.

 

Wenn ein Imam sagt: 'Der Zweifel im Gebet ist Ausdruck Deines Glaubens!' ist das schlicht unlogisch. Wenn man zweifelt, zweifelt man. Wenn man glaubt, glaubt man.

 

Ich zum Beispiel glaube, dass Sie sich diese Form des Islam ausgesucht haben, weil sie Macht bedeutet. Macht über Leben und Tod, Macht über 'Feinde', Macht über Frauen. Sie bedeutet allerdings keine Macht über sich selbst. Sie bedeutet Maßlosigkeit und Arroganz. Was sagt Ihr Buch über Maßlosigkeit und Arroganz? Natürlich, die anderen sind auch Maßlos und Arrogant. Aber ist das ein Argument für das, was Sie gerade machen? Wenn man den Dschihad übersetzt mit heilige Anstrengung, würde er den Kampf MIT SICH SELBST bedeuten, um den Rechten Weg zu finden, nicht alle Feinde auszumerzen.

 

Wenn man einem Gott folgt, egal welchem, dann müsste doch die Menschlichkeit die Gemeinsamkeit sein. Sie zeigen gerne mit dem Finger und sagen: 'Die machen doch auch, die sind nicht besser...'. Und da haben sie Recht, vieles ist abartig, was man des Geldes wegen, oder der Macht wegen tut. Aber wenn ich mich entscheide, jemanden umzubringen, hat niemand anderes DESWEGEN das Recht, auch zu töten. Wenn Sie Vorbilder sein wollen, bieten Sie Ihre Werte an, nicht Macht. Nicht Tod. Nicht Vergewaltigung. Wenn es EINEN Gott gibt, wird alles auf ihn hinauslaufen. Von ganz alleine. Aber stellen Sie sich nur mal vor, es wäre anders gemeint. Wenn sie die Welt nicht besser machen, indem Sie sie zur Hölle machen. Wenn Mord wieder Mord hervorruft. Das alles lastet auf jeder Seele. Das ist die Abwesenheit von Vernunft. Sie haben natürlich ihr Buch. Aber wenn man sich dafür von jeglicher Vernunft und Menschlichkeit verabschiedet, frage ich mich, was er aus Ihnen ganz persönlich macht. Und was Sie mit sich machen lassen.

 

Finden Sie das gut, was Sie morgens im Spiegel sehen? Finden Sie Ihre Taten gut? Oder 'nur' konform mit Ihrem Buch? Was für Sie sicher scheinbar dasselbe sein dürfte.

 

Stellen Sie sich nur mal vor, Ihre Auslegung ist falsch.

 

Was richten Sie dann genau jetzt gerade an? Was würde ein Gott denken und sagen, der Menschlichkeit fordert und nicht Hörigkeit. Der NICHT von Ihnen will, unhinterfragt fragwürdige Dinge zu tun? Dieser Gott würde sich vor Schmerz krümmen und Verzweifeln. Allein die unbestreitbare TATSACHE, dass Sie auch falsch liegen KÖNNTEN, sollte Ihnen den Schweiss in den Nacken treiben, wie jedem, der von sich behauptet, ER und nur ER hätte die alleinige Wahrheit.

 

Was wenn Sie sich irren?

 

Was wenn Sie sich irren?

 

Wenn ich mich irre, werde ich vielleicht von Ihrem Gott in die Hölle geschickt. Wenn Sie sich irren, verbringen Sie ihr ganzes Leben in der Hölle, JETZT. Mit so viel Leid und Schmerz auf dem Gewissen, kann niemand glücklich werden, was ja wohl das Ziel des Lebens ist. Sie bringen sich um die Chance, glücklich und friedlich zu werden. Glauben Sie, wenn Sie alle Feinde vernichtet haben, hört das auf? Sie werden dann die Feinde in den eigenen Reihen suchen, finden und vernichten. Bis nur noch ein einziger Mann da ist, der sich dann erkennt und sich dann selbst zerstören wird. Was für ein Ausblick.

 

Sie wünschen sich doch immer 'Frieden'. Alle von Ihnen wünschen sich immer 'Frieden'. Meinen Sie wirklich, dass man ihn erreicht, indem man alle Feinde vernichtet? könnte es sein, dass Frieden etwas ist, dass man IN SICH finden muss? Wie weit sind Sie davon entfernt?

 

Rache nützt niemandem.

 

KANN das einem Gott gefallen, was Sie da tun? Ganz ehrlich? Kann das irgendjemandem gefallen? Ganz ehrlich? Was wäre das für ein Gott, dem DAS gefällt?! Sicher, es mag ein Buch geben, das man so interpretieren kann, dass das alles dadurch gerechtfertigt scheint.

 

Aber Sie sind nicht nur Gläubige. Sie sind immernoch auch MENSCHEN. Oder sind Sie das schon nicht mehr? Geben Sie Ihre Menschlichkeit nicht für etwas Fragwürdiges auf!

 

Wenn irgendjemand von Ihnen verlangt, Mörder, Vergewaltiger, Menschenschänder zu werden, wer auch immer, warum auch immer, haben Sie als MENSCHEN die Pflicht, das zu hinterfragen!

 

Sonst sind Sie von allen guten Geistern verlassen.

 


 

Mit freundlichen Grüßen,

 


 

JB

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